Sonntag, 24. August 2014

Tayrona

Ein wenig verspätet berichte ich über die Erlebnisse im Nationalpark Tayrona des letzten Wochenendes. Der Park liegt etwa 100 Kilometer östlich von Barranquilla und erstreckt sich an der Küste über eine Fläche von etwa 15000 Hektar (grob die Fläche von Magdeburg). Beinahe wäre ich nicht imstande gewesen, euch über Tayrona zu berichten, da ich fast die Abfahrt verpennte. Glücklicherweise wurde ich aus dem Bett geklingelt und habe es dann doch noch Spitz auf Knopf geschafft. Problematisch war, dass die Vorbereitungszeit des Packens in etwa 30 Sekunden umfasste, weshalb ich unfassbar gut ausgerüstet war für den Park. Ich hatte weder ausreichend Bargeld noch Verpflegung. Auch an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an die Anderen. Um zu unserem Lager zu gelangen, mussten wir zunächst knapp zwei Stunden zu Fuß durch den Park. Es ergaben sich wundervolle Eindrücke von Flora und Fauna sowie unvergessliche Blicke auf Karibikbuchten. Die Hitze als unser ständiger Begleiter machte einem gut zu schaffen. Wir kamen dennoch wohlbehalten im Camp an. Die folgenden zwei Nächte schliefen wir in Hängematten mit Moskitonetzen. Für eine Siesta sind die Dinger sehr gemütlich, aber länger als drei Stunden am Stück konnte ich darin nicht schlafen. Tagsüber nutzten wir die Zeit für Ausflüge an die zahlreichen Strände des Parkes. Am Sonntag hatten zwei Deutsche und ich die glorreiche Idee, während der Mittagshitze zu einem indigenen Dorf zu wandern. Es stellte sich während des Weges heraus, dass der Pfad doch schwieriger zu bezwingen war, als ursprünglich angenommen. Anstatt zu wandern, kletterten wir knapp zwei Stunden über Steine, Wurzeln, Gestrüpp und sonstigen Kram, den der Urwald für uns parat hielt (siehe Bild mit der Riesenwurzel). Die Ankunft im Dorf war wie ein Sieg über den inneren Schweinehund. Das Dorf selbst bestand nur noch aus seinen Grundbestandteilen. Leider hatten wir keinen Kolumbianer oder generell einen Guide, der uns mehr zum Dorf selbst und seiner Geschichte sagen konnte; demnach war eher der Weg das Ziel. Wir beschlossen dennoch, einen anderen Rückweg zu nehmen und kamen nach weiteren zwei Stunden des Umherirrens direkt am Strand heraus. Summa summarum waren wir knapp fünf Stunden unterwegs, weshalb wir uns das Bier im Anschluss höchst verdient hatten. Gut, der Text ist lang genug geworden, insofern lasse ich nun lieber Bilder sprechen.

Tommy










Mittwoch, 13. August 2014

Universidad del Atlántico

Die Uni Atlántico ist eine der letzten öffentlichen Unis in Barranquilla. Grundsätzlich werden die Unis in Kolumbien, wie in diversen anderen Ländern auch, zunehmend privatisiert, was vermehrt junge Menschen mit weniger Einkommen exkludiert. Dementsprechend sind auf den privaten Unis die, nun ja, oberen Schichten. Ich bin ganz froh, dass ich auf einer der öffentlichen Unis gelandet bin, da mir bereits am ersten Tag auffiel, wie unterschiedlich die Studenten hier sind, sowohl was Kleidung als auch Herkunft betrifft. Auf uniformierte Schnösel und Tusen hatte ich gelinde gesagt keine Lust.

Als Austauschstudenten sind wir Teil des Buddy-Programms, d.h., hiesige Studenten kümmern sich um uns und helfen, wo sie können. Da ich noch die Betreuung aus Frankreich im Kopf habe, die eigentlich keine war, bin ich absolut begeistert, wie sie hier gehandhabt wird. Egal was, es ist immer jemand da, der einem hilft.

Der erste Kurs heute war schwierig und witzig zugleich, da ich nur grob den Inhalt verstand, aber selten einen so engagierten Dozenten erlebt habe. In seiner Mimik und Gestik erinnerte er mich stark an den großen kleinen Louis de Funès. Eine wunderbare Gelegenheit, den wohl besten Sketch seiner Karriere zu teilen. https://www.youtube.com/watch?v=KGJ7EWRUqBQ

Damit ihr euch auch ein Bild von der Uni machen könnt, habe ich ein paar Fotos gemacht. Seht selbst.





 
 

 

Sonntag, 10. August 2014

Erste Bilder




Angekommen

Moin,

ich bin nun die ersten Tage hier und ich muss sagen, es ist ziemlich witzig. Die Leute sind unfassbar entspannt und extrem hilfsbereit. Die Ankunft war etwas schwierig, da unser Host pennte, als wir ihn versuchten anzurufen. Eine genaue Adresse gab es auch nicht, alles eben ein wenig anders als sonst, was per se interessant ist. Bei dieser, ich nenne es mal Odyssee, wurden wir von einer Unimitarbeiterin begleitet, die uns dann zu einem Hostel lotste.

Am darauffolgenden Tag ging alles gut und wir (Luca, eine Kommilitonin aus Magdeburg und ich) wohnen seitdem in der Nähe von Barranquilla, genauer in Salgar, bei unserem Host Eddy. Die erste Wohnungsbesichtigung gestern war auch gleich erfolgreich, somit ist das auch getan.

Mein Spanisch verbessert sich, ist aber dennoch eher rudimentär und beschränkt sich auf einen limitierten Wortschatz inklusive mickriger Grammatik. Auch muss ich mich zunächst in den hiesigen Dialekt reinfinden, aber das wird schon werden. Da mach ich mir keine Sorgen.

Ach ja, das Wetter. Es ist im Grunde genommen die ganze Zeit, sprich auch nachts, unfassbar heiß und schwül. Die Hitze ist sehr gut auszuhalten, wohingegen das ständige Schwitzen etwas nervig ist, aber daran gewöhnt man sich auch. Alles eine Frage der Anpassung.

So, jetzt kennt ihr erst einmal die grundlegenden Facts. Anekdoten über das hiesige Leben und eventueller kultureller Missverständnisse werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit folgen :)

Peace!

Tommy

PS: Bilder kommen auch demnächst, keine Angst ;) 


Mittwoch, 6. August 2014

¡Vamos!

Nun denn, meine Reise beginnt. Denjenigen, die noch nicht wissen, wo die Reise hingeht und sich fragen, was ich denn zum Teufel nochmal schon wieder im Ausland zu suchen habe, sei gesagt, dass ich von Anfang August bis Mitte Januar ein Auslandssemester in Barranquilla, Kolumbien absolvieren werde, um endlich Südamerika kennen zu lernen und die Sprache der Tiki-Taka-Götter in Rot mir anzueignen. Mein Flug geht erst morgen früh um 6 Uhr von Frankfurt/ Main nach Barranquilla mit Zwischenstopps in Lissabon und Bogotá, weshalb ich noch die ganze Nacht auf dem Flughafengelände verbringen werde und die Zeit gegenwärtig in Form von Mitteilung nutze. Sofern alles nach Plan läuft, bin ich am Freitag gegen 6 Uhr MEZ am Ziel und freue mich meines Lebens.

Was den Blog selbst betrifft, werde ich mich sehr bemühen, ihn so aktuell wie möglich zu halten und mit Informationen sowie Bildern zu füttern. Angesichts der regelrecht ausufernden Daten- und Bilderflut meines letzten Blogs, weiß ich um die Skepsis einiger potentieller Leser. Habt Vertrauen, ich werde mich bemühen :)

Also dann, ihr hört von mir.

Bis bald

Tommy