Samstag, 31. Januar 2015

Japan - erster Halt Nagoya


Konichiwa Bitcheees! An dieser Stelle musste GZA the Genius zitiert werden, sorry. Es ging für mich, wie ihr nun wisst, im Anschluss an Kolumbien für knapp zwölf Tage nach Japan. Warum Japan? Die japanische Kultur interessiert mich schon seit langer Zeit. Außerdem liegt Japan ja quasi auf dem Weg zu den Philippinen, zumindest so grob, irgendwie. Warum Nagoya? Ein Kollege von mir ist da Austauschstudent, sodass ich einen Anlaufpunkt in Japan hatte.

Japan selbst bzw. die Städte, die ich sah, vermittelten mir eine der verrücktesten Erfahrungen überhaupt. Der kulturelle und wirtschaftliche Unterschied zwischen Japan und Kolumbien hätte nicht größer sein können. Der Unterschied ist in seiner Dimension zu vergleichen mit den folgenden: Nas/ Money Boy, Bundesliga/Kreisliga, französische Küche/englisches Essen. Ich denke, ihr wisst, worauf ich hinaus möchte. Viele Japaner wirkten auf mich außerordentlich freundlich, unfassbar höflich und zuvorkommend. Gleichzeitig aber auch z.T. kühl und distanziert. Weite Teile des japanischen Gesellschaftssystems und der vollkommen überzogene Arbeitsethos wirkten sehr befremdlich auf mich. Speziell letzteres lässt einen teilweise erschauern, da so gut wie alles der Arbeit untergeordnet wird, d.h. auch zwischenmenschliche Beziehungen. Es ist nach wie vor schwer, die Eindrücke in Worte zu fassen. Ich werde das später noch einmal aufgreifen bzw. versuchen.

Nagoya gehört zu den größten Städten Japans und liegt zwischen Osaka und Tokio. Sagen wir es so, ich habe schon wirklich schönere Städte gesehen. Die Häuserfronten ergänzen sich in einem Grau in Grau, sprich es wird offenbar nicht viel Wert in das Aussehen der Häuser gesteckt. Anders ist dies bei Tempeln und/oder geschichtsträchtigen Gebäuden. Diese werden sehr sorgfältig gepflegt. Speziell die Tempel haben eine große Bedeutung für die Japaner, auch dazu später mehr. Einer der interessantesten Orte in Nagoya ist das Ohsu-Plaza, eine Art Einkaufsmeile. Es ist ein bunter Mix aus Menschen, Geschäften, Gassen, Essen, Elektronik und vielen anderen Sachen. Das soll erst einmal reichen. Anbei natürlich auch ein paar Bilder aus Nagoya

Tommy











      

Freitag, 30. Januar 2015

Die Reise geht weiter

Wer dachte, ich würde nach meinem Aufenthalt in Kolumbien die Rückreise nach Deutschland antreten, hat weit gefehlt. Zugegebenermaßen schließt mich das mit ein, weshalb der Titel und die Adresse des Blogs nicht mehr ganz so aktuell sind. Sei es drum, es geht um den Inhalt. Zur Reise selbst, ich verließ Kolumbien am 15.01., flog über New York nach Japan und verbrachte die letzten zwölf Tage da. In der Zeit gab es u.a. auch keine Posts, weil ich die immense Reizüberflutung erst einmal verarbeiten musste. Die nächsten Posts der kommenden Tage werden sich also zunächst um den Aufenthalt in Japan drehen. Seit gestern befinde ich mich in Manila auf den Philippinen. Warum die Philippinen? Ich werde hier ein dreimonatiges Praktikum absolvieren. Zurück nach Deutschland werde ich am 2. Mai fliegen. Ich denke, das reicht für das erste an Informationen. Wie gesagt, es folgen anschließend Posts über Japan.

Viele Grüße

Tommy

Montag, 19. Januar 2015

Abschied

Liebes Kolumbien,

nun war es so weit,der Tag kam und wir mussten Abschied nehmen. Abschied ist nie einfach, wenn man einen Teil seines Lebens miteinander verbracht hat. In den fünf Monaten bist du mir sehr ans Herz gewachsen, nichtsdestotrotz habe ich vermutlich ebenso oft auf dich und deine Lässigkeit geschimpft. Speziell in den letzten Wochen hätte ich dich mehr als einmal zum Mond schießen wollen. Was, mit etwas Abstand, nun bleibt, ist eine sehr positive Erinnerung an die gemeinsam verbrachte Zeit. Durch dich durfte ich viele neue Menschen kennen lernen, die ich mittlerweile Freunde nennen kann. Durch dich sah ich Landschaften, die mich in ihrer Schönheit tief beeindruckten. Durch dich, erkannte ich, dass einen auch das Chaos irgendwann ans Ziel führt - ich muss gestehen, dass mir dies nach wie vor etwas zuwider ist. Durch dich, würdigte ich Sachen, die mir sonst in Deutschland wahnsinnig gegen den Strich gingen.

Was unsere Zukunft betrifft, möchte ich dir keine falschen Versprechungen oder Hoffnungen machen, aber ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns noch einmal sehen und Geschichten austauschen könnten.

In Liebe,

Dein Tommy 

Dienstag, 6. Januar 2015

Bogotá

Kurz vor Weihnachten begaben wir uns noch auf einen Abstecher nach Bogotá, genauer gesagt für fünf Tage. Recht komfortabel reisten wir am 18. per Flugzeug in die Hauptstadt Kolumbiens, die, wie Medellín auch, in den Anden liegt, nur eben auf 2640m. Die Unterschiede zur Küste sind sowohl sicht- als auch fühlbar. Es ist deutlich kälter (das brachte in mir etwas Vorweihnachtsstimmung hervor), die Menschen sind anders, das Spanisch ist absolut klar und die Stadt selbst ist riesig (sie zählt knapp acht Millionen Einwohner). Wir kamen via Airbnb im historischen Viertel unter, welches sich mittlerweile wunderschön als Außenbezirk am Berg entlangschlängelt. Dieses Viertel bietet authentisches kolumbianisches Flair gepaart mit europäischen Einflüssen, was eine sehr interessante Mischung produziert. Es ist vermutlich das schönste Viertel Bogotás. Große Teile der Stadt sind dreckig, mit Graffiti zugekleistert und abgeranzt. Ich fand das schlichtweg klasse. Für mich ist Bogotá deshalb eine Stadt mit Charakter und einer starken Szene. Das konnte man gleich bei der ersten Besichtigung erkennen. Ein Umstand, der mir in den Küstenstädten fehlt. Naja, oder ich bekomme das einfach nicht mit. Ein Muss in Bogotá ist die Fahrt mit der Seilbahn auf den Monserrate, eine Art Gipfel mit Kirche. Von diesem Aussichtsplatz bietet sich ein wundervoller Blick auf die Stadt selbst. Zudem ist das ganze Areal nachts sehr eigenwillig beleuchtet. Der Kolumbianer steht auf, zumindest aus meiner Sicht, Kitsch. Das bedeutet alles erstrahlt in sämtlichen Farben, möglichst grell. Macht euch selbst ein Bild anhand der Fotos. Einen Tagesausflug möchte ich hier noch erwähnen. Dieser führte uns nach Zipaquira, etwa 1 1/2 Stunde von Bogotá entfernt, in eine Salzmine. In dieser Salzmine gilt die Kathedrale als Hauptattraktion und als eine Art Pilgerort. Das klang interessant, nur stellte ich mir die Mine etwas anders vor. Ich hätte es vorher wissen müssen, aber es wurde eine religiöse Tour der Erschaffung der Erde durch Gott, ein Thema, das mich eher semi interessiert. Nichtsdestotrotz war die Mine höchst interessant (ich habe irgendwann aufgehört zuzuhören und schaute mich selbst um). Jetzt ist es doch wieder etwas mehr Text geworden, als stoppe ich meinen Schreibfluss an dieser Stelle. Viel Spaß bei den Fotos! Entschuldigt die mäßige Qualität. Das Gros der Bilder nahm ich mit meinem Handy auf.

Tommy


























 

Samstag, 3. Januar 2015

Minca

Das oben genannte Dörfchen besuchte ich mit Freunden bereits im November. Es liegt etwa in der Sierra Nevada hinter Santa Marta, sprich an der Küste Kolumbiens. Bis Santa Marta ging es im Bus, später wechselten wir das Gefährt und stiegen zu fünft, nach einer nervenaufreibenden Verhandlung um den Preis (neben Fußball eine sehr beliebte Passion der Costeños), in ein außerordentlich geräumiges Taxi. Ich genoss die zur Verfügung gestellte Beinfreiheit von 0.2 cm in vollen Zügen, weshalb die Fahrt bis nach Minca, nun ja, anders war. Minca müsst ihr euch als ein verschlafenes Dorf im Regenwald vorstellen, das langsam aber sicher touristisch erschlossen wird. Ob das gut ist, sei dahingestellt. Wir erreichten unser Hostel glücklicherweise kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Uns bot sich ein wundervoller Blick auf das hell erleuchtete Santa Marta im Tal. Die folgenden Tage verbrachten wir mit Wanderungen durch den Regenwald. Wir fanden beispielsweise ein kleines Café mitten im Nirgendwo und wurden auf dem Rückweg von einem Regenwaldgewitter erwischt, welches mich tief beeindruckte; ein sehr spannendes Erlebnis. Geschlafen wurde wie gewohnt in Hängematten. Das soll als Text reichen. Macht euch selbst ein Bild anhand der nachstehenden Fotos.

Tommy